TWD-Nachhaltigkeitsbericht 2019

| 4 5 | Die Kernkompetenzen der Energie- und Was- serversorgung sind im EnergieVerbund Dresden (kurz: EVD) konzentriert, einem 100%-Tochterun- ternehmen der TWD Die strategische Ausrichtung innerhalb der EVD-Gruppe verfolgt das Ziel, als Partnerschaftsmodell ein Netzwerk zu fördern, in dem die Beteiligten durch Kooperation, Information und Wissensaustausch Synergien realisieren und Mehrwerte für ihre Kunden und Partner generieren können. Die EVD basiert auf den Säulen DREWAG, ENSO und den Stadtwerkebeteiligungen Die Un- ternehmen versorgen über 800 000 Kunden in Dresden und Ostsachsen mit Strom, Gas, Wärme und energienahen Dienstleistungen. Die DREWAG sichert die Trinkwasserversorgung der Landes- hauptstadt. DREWAG NETZ und ENSO NETZ erschließen darüber hinaus zahlreiche Wohn- und Gewerbegebiete mit breitbandfähiger Infrastruktur und sichern den Zugang zu schnellem Internet Auf dem Weg zur SMART CITY Die DREWAG engagiert sich seit Oktober 2017 im EU-Projekt „MAtchUP“ Innerhalb des Pro- jektes geht es darum, intelligen- te, saubere Städte zu schaffen, die den Herausforderungen des Klimawandels begegnen können Die bestimmen- den Themen sind Energieeffizienz, Digitalisierung, Dezentralisierung, erneuerbare Energien, Multi- modalität und Elektromobilität Mit seiner großen Technologiekompetenz ist Dresden in der Lage, praktikable Lösungen zu entwickeln, die anderen Städten als Vorbild dienen können, und ist daher – gemeinsam mit Valencia (Spanien) und Antalya (Türkei) – Vorreiter in diesem Projekt, eine soge- nannte europäische „Lighthouse City“ („Leucht- turmstadt“) Damit ist Dresden neben Hamburg, Köln und München eine von vier Lighthouse Cities in Deutschland Über fünf Jahre (2017 bis 2022) fördert die Europäische Union das Vorhaben mit insgesamt rund 17,5 Millionen Euro. Rund 4,5 Mil- lionen Euro davon entfallen auf die Dresdner Part- ner: Landeshauptstadt Dresden, DREWAG – Stadt- werke Dresden GmbH, Dresdner Verkehrsbetrie- be AG, Technische Universität Dresden, Fraun- hofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI, EA Systems Dresden GmbH und Vonovia SE Das Amt für Wirtschaftsförderung koordiniert das Projekt in Dresden Es führt dabei Partner aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung zusammen, um die Maßnahmen in der sächsischen Landes- hauptstadt zu koordinieren Über einen Zeitraum von vier Jahren werden aus- sagefähige Daten in einem realen Umfeld erhoben Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse und getesteten Geschäftsmodelle sollen in Dresden und Europa nutzbar gemacht werden Für DREWAG bilden interdisziplinäre Maßnah- men rund um die Gebäude der Vonovia und der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt einen Schwerpunkt Dabei wird auf bestehenden Projek- ten der DREWAG („Zukunftshaus“ mit Wohnungs- genossenschaft Johannstadt, Fernwärmeprojekte) aufgebaut; gleichzeitig wurden neue Kooperationen („Smart Mieter“ mit Vonovia) entwickelt Dies wurde realisiert über den Aufbau von Photovoltaikanla- gen und Speichern sowie Nutzung des erzeugten Stroms vor Ort durch Mieterstrommodelle und flexible Tarife. In Verbindung mit dem Einsatz intel- ligenter Messtechnik in konkreten Testfällen für das Smart Meter Gateway entstehen so neue „smarte“ Geschäftsmodelle Im Bereich der Elektromobilität werden 36 neue Ladepunkte einschließlich eines intelligenten Zugangs- und Abrechnungssystems errichtet Neue Mobilitätslösungen entstehen für das gewerbliche Personal sowie Mieter der Woh- nungswirtschaft 2019 wurde das Mehrfamilienhaus in der Haydn- straße 17 (14 Wohneinheiten) mit einer Photovol- taikanlage auf dem Dach und einer Batterie zur Speicherung des Solarstroms ausgerüstet Die Optimierung der Energienutzung erfolgt modellhaft durch ein modernes Energiemanagementsystem für das Gesamtobjekt und die einzelnen Wohnein- heiten einschließlich Bediendisplays Ein weiterer Baustein im MAtchUP-Projekt ist der neue Johannstädter MOBIpunkt am Fetscherplatz, der im März 2020 eröffnet wurde Er vereint die umweltverträglichen Mobilitätsangebote Straßen- bahn, Bus, Carsharing und Leihfahrrad sowie Ladesäulen für Elektroautos und bietet optimale Umsteigebedingungen zwischen den verschie- denen Verkehrsmitteln Die Besonderheit dieses Standortes ist der innovative Batteriespeicher, der von DREWAG im Auftrag der Stadt Dresden installiert wurde Er hat eine Kapazität von 241 kWh und dient der Pufferung von Schnellladevorgängen Dadurch kann die Netzanschlussleistung am Stand- ort auf 140 kW begrenzt werden Trotzdem wird es möglich sein, zeitgleich drei Elektrofahrzeuge mit einer Ladeleistung von maximal 150 kW zu betanken Mit dieser Technologie wird die Stabilität der Stromnetze langfristig erhalten Durch hocheffiziente erdgasbasierte Fernwär- me-Erzeugung werden bereits heute erhebliche Mengen an CO 2 gespart Langfristig soll aus dem Fernwärmesystem heraus auch der Strommarkt flexibilisiert werden. Innerhalb von MAtchUP wird untersucht, wie diese Bilanz künftig durch stärkere Integration erneuerbarer Energien ins Dresdner Fernwärmenetz weiter verbessert werden kann Bereits 2019 wurden hochaufgelöste Temperatur- messungen am neuen Wärmespeicher in Reick durchgeführt, um dessen Betrieb im Erzeuger- verbund zu optimieren, perspektivisch auch mit Blick auf die Einspeisung erneuerbarer Energien EnergieVerbund Dresden GmbH Energieeffizientes Wohnen im Zukunftshaus der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt im Stadtteil Striesen (Haydnstraße 17) Innovativer Batteriespeicher am MOBIpunkt am Fetscherplatz

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