Geschäftsbericht 2023

18 | | 19 Die Umsatzerlöse beinhalten im Wesentlichen Weiterberechnungen. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 10 Mio. EUR resultieren aus der sofortigen Abschreibung einer Kapitaleinlage der TWD in die Dresdner Bäder GmbH. Der sonstige betriebliche Aufwand enthält Aufwendungen aus dem laufenden Geschäft sowie Aufwendungen aus Betriebsprüfungsrisiken. Das Zinsergebnis setzt sich zusammen aus Zinserträgen in Höhe von 12,6 Mio. EUR und Zinsaufwendungen in Höhe von 12,0 Mio. EUR. Der Zinsaufwand resultiert sowohl aus Zinsen für Kontokorrentkredite als auch aus Zinsen der im Rahmen des im Jahr 2010 erfolgten Erwerbs der GESO Beteiligungs- und Beratungs-AG, Dresden, (Rechtsnachfolger: EVD) und des Erwerbs weiterer Anteile an der ENSO (im Geschäftsjahr 2011) aufgenommenen Darlehen sowie der Bürgschaftsprovision an die Landeshauptstadt Dresden zur Absicherung der Darlehen von Kreditinstituten. Das steuerliche Ergebnis enthält den Steueraufwand für Gewerbe- und Körperschaftsteuer von insgesamt 48,5 Mio. EUR für 2023 sowie Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuererstattungen für frühere Jahre (0,7 Mio. EUR). Insgesamt weist die TWD einen Jahresfehlbetrag von 7,3 Mio. EUR (i. Vj. 65,2 Mio. EUR) aus. Der gegenüber Plan (– 20,5 Mio. EUR) niedrigere Jahresfehlbetrag resultiert hauptsächlich aus den Erträgen des Steuerumlagevertrags sowie aus geringeren Aufwendungen aus Verlustübernahmen. Vermögens- und Finanzlage Das Anlagevermögen in Höhe von 1.165,5 Mio. EUR (i. Vj. 1.165,5 Mio. EUR) – im Wesentlichen Finanzanlagen – hat einen Anteil von 70,6 % (i. Vj. 71,3 %) an der Bilanzsumme in Höhe von 1.651,3 Mio. EUR (i. Vj. 1.634,3 Mio. EUR). Die Forderungen betreffen im Wesentlichen Forderungen aus Gewinnabführung sowie Forderungen gegen Tochtergesellschaften im Rahmen des Konzern-Cash-Managements. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Forderungen gegen das Finanzamt aus Erstattungsansprüchen aus anrechenbarer Kapitalertragsteuer sowie Solidaritätszuschlag. Das Eigenkapital verminderte sich durch das Jahresergebnis auf 1.019,5 Mio. EUR (i. Vj. 1.026,8 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote beträgt 61,7 % (i. Vj. 62,8 %) und das Anlagevermögen ist zu 87,5 % (i. Vj. 88,1 %) durch Eigenkapital finanziert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verminderten sich um 18,5 Mio. EUR, hauptsächlich durch Tilgungen in geplanter Höhe. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter erhöhen sich hauptsächlich durch die Neuaufnahme von Darlehen im Rahmen des Liquiditätsverbundes mit der Landeshauptstadt Dresden. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus der Übernahme der Verluste der DVB und Dresdner Bäder sowie aus Liquiditätsdarlehen im Rahmen des Konzern-Cash-Managements. Der Finanzmittelfonds der TWD als Einzelgesellschaft entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt: Mio. EUR Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2022 0,8 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit – 53,1 Cashflow aus Investitionstätigkeit 4,1 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 48,7 Finanzmittelfonds 31. Dezember 2023 0,5 Aufgrund der Änderung des DRS 21 durch DRÄS 13 wird das Cash-Pooling (Forderungen) nicht mehr im Finanzmittelfond ausgewiesen. Die Darstellung wurde im Geschäftsjahr 2023 entsprechend angepasst. Die Liquidität der TWD war im Geschäftsjahr 2023 jederzeit gesichert. Die Geschäftsführung schätzt die wirtschaftliche Lage der TWD GmbH als stabil ein. 5.3 Erklärung zur Unternehmensführung Mit Inkrafttreten des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst vom 24. April 2015 sind gemäß § 36 GmbHG, § 52 Abs. 2 GmbHG und § 5 EG-GmbHG Gesellschaften mit beschränkter Haftung, die dem Drittelbeteiligungsgesetz unterliegen, verpflichtet, für den Frauenanteil im Aufsichtsrat, in der Geschäftsführung sowie den beiden Führungsebenen unterhalb der Geschäftsführung Zielgrößen festzulegen. Eine Zielgröße für die erste und zweite Führungsebene wurde nicht festgelegt, da die TWD GmbH über flache Führungsstrukturen verfügt und keine durchgehende erste und zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung existiert. Die zuständigen Gremien der TWD GmbH als Einzelgesellschaft legten in 2022 eine Zielgröße von 30 % für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und eine Zielgröße von 0 % für den Frauenanteil in der Geschäftsführung, die bis zum 30. Juni 2027 erreicht werden sollen, fest. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat der TWD GmbH lag in 2023 bei 23 %. Die Zielgröße konnte demnach nicht erreicht werden. In der Geschäftsführung der TWD GmbH sind zum aktuellen Zeitpunkt keine Frauen vertreten. Am bedeutsamsten für die interne Konzernsteuerung ist die Verwendung der betriebswirtschaftlich ermittelten Kenngröße „Betriebliches Ergebnis vor Steuern“ (EBT). Dieses ist im Abschnitt „Ertragslage“ dargestellt. Als nichtfinanziellen Leistungsindikator erfasst der TWD-Konzern regelmäßig die Entwicklung der Mitarbeiterzahlen. Im Geschäftsjahr 2023 beschäftigte der TWD-Konzern im Durchschnitt 6 533 Mitarbeitende und 339 Auszubildende sowie drei Geschäftsführer. Im folgenden Jahr 2024 wird von einem Aufbau der Mitarbeiterzahlen ausgegangen, wobei die Anzahl der Geschäftsführer konstant bleiben soll. Investitionstätigkeit Die Unternehmen des TWD-Konzerns investierten im Geschäftsjahr 546,7 Mio. EUR (i. Vj. 97,3 Mio. EUR) im Wesentlichen in Infrastruktur, technische Anlagen, Betriebsausstattungen sowie in immaterielle Vermögensgegenstände. Davon wurden von den Zugängen im Anlagespiegel 80,2 Mio. EUR (i. Vj. 33,1 Mio. EUR) Fördermittel für Maßnahmen im ÖPNV abgesetzt. Investitionen in Anlagen der Energie- und Wasserversorgung, die Erzeugungsanlagen und Informationstechnologie wurden in Höhe von 385,4 Mio. EUR (i. Vj. 279,4 Mio. EUR) getätigt. Die Investitionsschwerpunkte im Bereich der Energie- und Wasserversorgung im Geschäftsjahr waren zum einen der Ausbau des Versorgungsgebietes und zum anderen die Sicherstellung und Verbesserung der Versorgungssicherheit. So wurden in die Stromnetze (Hoch-, Mittel- und Niederspannung) und die Anlagen zur Stromversorgung, wie Erneuerung und Ertüchtigung der Umspannwerke insgesamt 121,9 Mio. EUR in Dresden und Ostsachsen investiert. Für die Sanierung und den Ausbau der Gasbezugs- und Gasverteilanlagen wurden 24,5 Mio. EUR eingesetzt. Die Investitionen in das Fernwärmenetz betrugen im Geschäftsjahr 20,0 Mio. EUR. Maßnahmen zum Erhalt und zur Erneuerung von Wasserleitungen und technischen Anlagen der Wasserversorgung beliefen sich auf 32,2 Mio. EUR. In den Ausbau der Breitbandinfrastruktur wurden 73,3 Mio. EUR investiert. Für die Errichtung und Erneuerung von Erzeugungsanlagen wurden 33,0 Mio. EUR eingesetzt. Schwerpunkt der Investitionen in Kraft- und Heizwerke war im Jahr 2023 der Ausbau erneuerbarer Energien. Hierzu zählt zum Beispiel die Erweiterung des Windparks Streumen und die Planung der Photovoltaikanlage Niesky. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt waren Projekte zur Dekarbonisierung von Wärme im Stadtgebiet Dresden. Für Maßnahmen im ÖPNV wurden im Geschäftsjahr Investitionen in Höhe von 134,0 Mio. EUR (i. Vj. 83,7 Mio. EUR) in Infrastruktur, Fahrzeuge und Technik getätigt. Hierfür standen Fördermittel von 80,2 Mio. EUR (i. Vj. 33,1 Mio. EUR) zur Verfügung. In die Schwimmhallen und Freibäder wurden in 2023 0,8 Mio. EUR (i. Vj. 2,4 Mio. EUR) investiert; Fördermittel flossen in Höhe von 0,0 Mio. EUR (i. Vj. 0,3 Mio. EUR) zu. Personal Der TWD-Konzern ist mit seinen Unternehmen ein großer und wichtiger Arbeitgeber in Dresden und der Region. Im TWD-Konzern waren im Geschäftsjahr 2023 durchschnittlich 6 533 Mitarbeiter (i. Vj. 6 206) beschäftigt. 339 (i. Vj. 364) junge Menschen werden auf einen erfolgreichen Abschluss ihrer beruflichen Ausbildung vorbereitet. Das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trägt zum wirtschaftlichen Erfolg und zur Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei. Verantwortungsbewusstsein, Motivation und Flexibilität sind hierfür die Voraussetzungen. Die Aus- und Weiterbildung steht daher im Mittelpunkt der personalpolitischen Zielsetzungen. Weiterbildungsmaßnahmen wurden im technischen Bereich, in der Datenverarbeitung, im Kundenservice und im Bereich Arbeitssicherheit durchgeführt. Rechtstreit mit Thüga beigelegt Die EVD und die Thüga AG (Thüga) haben im Rechtsstreit über die Bewertung der Anteile der Thüga an dem EVDTochterunternehmen DREWAG im Rahmen der geführten Vergleichsgespräche im Juli 2023 eine Einigung erzielt. EVD und Thüga bewerten die Einigung als Zeichen für die Bereitschaft, Konflikte insbesondere unter kommunalen Energieunternehmen auf konstruktive Weise beizulegen. Die erzielte Einigung erspart beiden Unternehmen darüber hinaus einen erheblichen Zeit- und Kostenaufwand, der bei Fortführung dieses Rechtsstreits zu erwarten gewesen wäre. 5.2.2.2 Die Technische Werke Dresden GmbH (als Einzelgesellschaft) Ertragslage Die TWD-Einzelgesellschaft ist die Management-, Finanz- und Steuerholding des TWD-Konzerns. Ihre Ergebnissituation spiegelt die wirtschaftlichen Erfolge des TWD-Unternehmensverbundes insbesondere in den Erträgen aus Gewinnabführung und den Aufwendungen aus Verlustübernahmen wider. Auf der Grundlage des mit der EVD abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrages vereinnahmte die TWD das Ergebnis der EVD in Höhe von 74,5 Mio. EUR (i. Vj. 78,6 Mio. EUR). Die Ergebnisabführung der EVD an die TWD resultiert im Wesentlichen aus den Erträgen aus der Gewinnabführung der SachsenEnergie und der GSW Gas- und Wärmeservice GmbH aus dem Geschäftsjahr 2023 und den Erträgen aus Ausschüttungen verschiedener Stadtwerke-Beteiligungen für das Geschäftsjahr 2022. Durch den in 2023 zwischen TWD und SachsenEnergie abgeschlossenen Steuerumlagevertrag erhielt die TWD Erträge aus der Steuerumlage in Höhe von 49,0 Mio. EUR. Über Ergebnisabführungsverträge mit der DVB und der Dresdner Bäder GmbH hat die TWD Verluste in Höhe von insgesamt 72,4 Mio. EUR (i. Vj. 83,9 Mio. EUR) übernommen.

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