Geschäftsbericht 2023

22 | | 23 5.5 Prognosebericht Der TWD-Konzern geht in der Wirtschaftsplanung für das Jahr 2024 von einem Ergebnisrückgang aus. Dies resultiert im Wesentlichen aus geringeren Ergebnissen der Energieversorger, da im Geschäftsjahr 2023 vergleichsweise hohe Gewinne erzielt wurden. Für den TWD-Konzern wird für das Geschäftsjahr 2024 ein positives Konzernjahresergebnis in oberer zweistelliger Millionenhöhe erwartet. Die TWD als Einzelgesellschaft plant für das Jahr 2024 ein Ergebnis in Höhe von rd. 0,3 Mio. EUR. Der Bereich Energie Die traditionell gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und Kommunen wird von EVD als Grundpfeiler ihres Engagements betrachtet. Als Führungsgesellschaft bündelt sie die Beteiligungen an ostsächsischen Energieversorgungsunternehmen des TWD-Konzerns. Sie unterstützt ihre Beteiligungsunternehmen dabei umfassend bei der strategischen Ausrichtung und bei notwendigen Veränderungen in einem liberalisierten und regulierten Energiemarkt. Geplante Ergebnisentwicklung Die EVD plant für das Jahr 2024 ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 78,1 Mio. EUR. Es wird von folgender voraussichtlicher Absatzentwicklung für das Jahr 2024 ausgegangen: ◾ eine deutliche Zunahme der Strom- und Gaslieferungen aufgrund von insgesamt höheren Absätzen bei Großkunden und in der Portfoliooptimierung, zum Planungszeitpunkt wurde davon ausgegangen, dass mit der DREWAG bestehende Kundenverträge auslaufen und zukünftig alle neuen Verträge mit der SachsenEnergie abgeschlossen werden, ◾ entsprechend dieser Absatzentwicklung deutlich über dem Vorjahresniveau liegende Umsatzerlöse und Beschaffungsaufwendungen. Weiterhin hängt die voraussichtliche Ergebnisentwicklung der SachsenEnergie wesentlich von den energiewirtschaftlichen und politischen Regelungen und Rahmenbedingungen ab. Die Gesellschafterversammlung der GSW hat am 18. Dezember 2023 den Übergang der GSW auf die SachsenEnergie rückwirkend zum 1. Januar 2024 beschlossen. Die Unternehmensbewertung sowie die Zustimmung der Aufsichtsgremien der SachsenEnergie stehen für das Jahr 2024 noch aus. Der Übergang von GSW auf SachsenEnergie wurde nach Abschluss der Planung beschlossen und ist daher nicht in der Planung verarbeitet. Geplante Investitionen Das Produktangebot im Kerngeschäft „Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und Wärme“ wird zunehmend durch kundenorientierte Serviceleistungen bei energienahen Dienstleistungen erweitert. Für den Anspruch, Energie aus einer Hand zu bieten, ist das eine notwendige Entwicklung. Folgerichtig werden die Kompetenzen im Geschäftsfeld Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen und Energiedienstleistungen weiter ausgebaut. Hinzu kommen Investitionsmittel für die Erneuerung und Erweiterung der Informationsnetze (u. a. Breitband) sowie der Informationsverarbeitung, der Telekommunikation und der Finanzanlagen. Dies sind Investitionen, um zum einen den stark gewachsenen energierechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen gerecht werden zu können. Zum anderen sind es Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Systeme. Einschließlich der Investitionen in Anlagen, Netze und Infrastruktur des Kerngeschäfts umfasst die Investitionsplanung des SachsenEnergie-Teilkonzerns für 2024 einen Investitionsrahmen von 383,1 Mio. EUR. Auswirkungen geopolitische Konflikte Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind weiterhin weder geopolitisch noch energiepolitisch und wirtschaftlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt absehbar. Somit sind auch eine belastbare Prognose sowie eine vollumfängliche Bewertung der Folgen für Unternehmen und Verbraucher nicht möglich. Auch der seit Oktober 2023 eskalierte israelisch-arabische Konflikt sowie die Befürchtung vor einer Ausweitung auf Nachbarländer hat zu einer angespannten und unsicheren geopolitischen Lage geführt, dessen wirtschaftliche Folgen derzeit noch nicht vollständig abschätzbar sind. Somit sind auch eine belastbare Prognose und eine vollumfängliche Bewertung der Folgen dieser Konflikte für Unternehmen und Verbraucher nicht möglich. Die Unternehmen der EVD beobachten die aktuelle Lage genau und bewerten diese regelmäßig entlang der bestehenden Vorsorgepläne neu. Der Nahverkehr Die Wirtschaftsplanung für 2024 sieht einen Verlustausgleichsbedarf von 55,5 Mio. EUR vor. Die Finanzierung der DVB soll aus den Verkehrserlösen inklusive Ausgleichszahlungen sowie aus Zuschüssen von Bund und Freistaat, städtischen Haushaltsmitteln und dem Ergebnisabführungsvertrag mit dem Mutterkonzern TWD erfolgen. Es ist planseitig eine Fahrgastzahl von 165,2 Mio. hinterlegt. In Summe wird im Zusammenspiel des Ausgleichmechanismus zum Deutschlandticket und den VVO-Tariferhöhungen aus 2023 und 2024 eine Erhöhung der Verkehrserlöse auf insgesamt 167,1 Mio. EUR erwartet. gelte für 2024 bisher nicht bestätigt. Mit diesen Vertragspartnern finden weiterhin Abstimmungen statt, da ansonsten Umsatzreduzierungen mit direkter Wirkung auf das Ergebnis drohen. Die für das Jahr 2024 angekündigten Leistungskürzungen im Bereich der Reinigung des öffentlichen Verkehrsraumes aufgrund gestiegener Kosten und knapper Budgets im Haushalt der Landeshauptstadt Dresden stellen die SRD zusätzlich vor große Herausforderungen. Seit Jahren fest etablierte Ressourcen müssen trotzdem produktiv und kostendeckend eingesetzt werden. Die SRD hat gemäß den Beschlüssen und Vorgaben den TVöD zum 1. Januar 2024 fristgerecht realisiert. Die im Wesentlichen dadurch geprägten Kostensteigerungen bedürfen nun wachsender Anstrengungen in Vertrieb und Technik hinsichtlich der Auslastungen am Markt sowie dem fortlaufenden Dialog mit den kommunalen Auftraggebern bezüglich der Auslastung und Wirtschaftlichkeit. 5.4.5 Dienstleistungen und Immobilien Zum Bereich der Dienstleistungen gehören die Datenverarbeitung und Abrechnungsleistungen. Hier wird von einer stabil positiven Entwicklung ausgegangen. Der immobilienwirtschaftliche Bereich konzentriert sich auf einzelne ausgewählte Projekte. Die Vermarktung, steigende Instandhaltungsaufwendungen, Steuern und beihilferechtliche Themen sind auch Risiken im immobilienwirtschaftlichen Bereich. Chancen liegen in der wirtschaftlichen Vermarktung und der positiven Wertentwicklung der Immobilien. 5.4.6 Berichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten Für den Konzernverbund ist der steuerliche Querverbund wichtiges Finanzierungsinstrument. Zur Absicherung der Liquidität ist ein konzernweites Liquiditätsmanagement implementiert, welches täglich aktualisiert wird und sowohl den Kurzfristbedarf steuert als auch die mittelfristige Liquiditätssteuerung durchführt. Unter Nutzung von Möglichkeiten der Konzernfinanzierung wird die Liquidität strukturiert über das Gesamtvolumen fest, variabel mit Zinssicherung über Zinscaps und Zinsswaps sowie variabel ohne Absicherung umgesetzt. Das Zinsänderungsrisiko ist auf Jahressicht im Vergleich zur Planung untergeordnet. Über lange Betrachtungszeiträume steht den im Mittel geringeren Zinsen der variablen Finanzierung ein Risiko steigender Zinsen gegenüber. Die Zinskonditionen werden permanent beobachtet und bei ungünstiger Entwicklung gegen einen Anstieg gesichert. Derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zinsen werden, wie auch die Derivate im Rahmen der Absicherung bei der Energiebeschaffung, grundsätzlich nur zum Zweck der Risikobegrenzung eingesetzt. Für die Vorgabe von Regeln zum Umgang mit derivativen Finanzinstrumenten wurden organisatorische Maßnahmen getroffen. 5.4.7 Sonstige Risiken Risiken aus globalen Krisen und Pandemien Neben dem aktuellen Russland-Ukraine-Krieg sowie dem Nahost-Konflikt können auch andere lokale und globale Krisen, verursacht z. B. durch Epidemien, Anschläge oder Naturkatastrophen, den Geschäftsverlauf erheblich beeinflussen. Für existenzielle Kernprozesse sind Notfallpläne hinterlegt. Diese legen auch Kernpersonal für Kernprozesse zur Aufrechterhaltung eines Minimalbetriebs der Versorgung fest. Sämtliche Regelungen werden durch das konzernweite Krisenmanagement koordiniert. Übrige sonstige Risiken Aus der Komplexität der Prozesse in Energieversorgungsunternehmen sowie aus fehlenden Kontrollen an wichtigen Punkten der Prozessketten entstehen operative Risiken. Die Energieunternehmen des TWD-Konzerns wirken diesen Risiken durch zahlreiche implementierte Kontrollen entgegen. Die Abwehr von Cyber-Angriffen hat an Bedeutung gewonnen. Eine stärkere Betonung eines ganzheitlichen Ansatzes im Sinne technischer und organisatorischer Maßnahmen wirkt diesem Risiko entgegen. Aufgrund aktueller demographischer Entwicklungstendenzen wird dem Risiko fehlenden (Fach-) Personales eine hohe Bedeutung beigemessen. Zur Minderung dieses Risikos wurden zahlreiche interne und externe Maßnahmen ergriffen. Im Rahmen der Investitionen sind zahlreiche Bauprojekte geplant. Aufgrund von unvorhersehbaren internen und externen Ressourcenverknappungen im Bauablauf kann es zu Verzögerungen und damit verbundenen Kostensteigerungen kommen. Durch den hohen Anteil an Infrastruktur, Gebäuden, Netzen und Technik ist der Konzern Risiken aus Umwelteinflüssen ausgeliefert. Unter Umwelteinflüssen werden wetterbedingte Extremsituationen wie Hochwasser, Sturm, Orkan, Gewitter oder Eislasten verstanden, welche mit ihren Auswirkungen hohe Schäden an technischen Anlagen und flächendeckende Versorgungsausfälle verursachen können. Die Beseitigung der dadurch entstehenden Schäden ist mit hohen Kosten verbunden. Zum Hochwasserschutz wurden zahlreiche bauliche und technische Maßnahmen zur Schadensbegrenzung umgesetzt. Risiken aufgrund technischer Schäden betreffen hauptsächlich Gebäude, Kraftwerke, Technik und Netze. Zur Begrenzung der Schäden sind vertragliche, technische und organisatorische Maßnahmen umgesetzt worden.

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