Geschäftsbericht 2023

52 | | 53 sen. Im Dezember 2002 wurde diese Transaktion unter Herausnahme der 140 Tatra-Straßenbahnfahrzeuge und Einbringung von 23 NGT 8 DD in einen Lease-to-Service-Contract restrukturiert. Die DVB hat bei den Vertragsabschlüssen ein Mietvorauszahlungsrecht ausgeübt und damit ihre Zahlungsverpflichtungen zunächst erfüllt. Die über die Leasinglaufzeit bis 2024 verteilten Mietzahlungsverpflichtungen werden im Wege von Schuldbeitritten/Erfüllungsübernahmen durch mehrere Kreditinstitute und eine große amerikanische Versicherungsgesellschaft geleistet. Belastet ist die DVB im Falle der Insolvenz der schuldübernehmenden Kreditinstitute oder der Versicherungsgesellschaft in Höhe der gegenüber der Bank of America National Association und der First Union Investment Inc. noch ausstehenden Mietzahlungen. Ferner trägt die DVB die üblichen Versicherungs- und Unterhaltungsverpflichtungen bezüglich der Schienenfahrzeuge und die Verpflichtung, den Bestand an Fahrzeugen aufrechtzuerhalten bzw. defekte Fahrzeuge zu ersetzen. Bei Privatisierungsereignissen betreffend der DVB haben die Vertragspartner Ansprüche auf Stellung von Zusatzsicherheiten durch die DVB. Konkret sind aber noch keine Forderungen gestellt worden. Darüber hinaus haben Vertragspartner der vorgenannten Lease-to-Service-Konstruktion bei einer Änderung des Refinanzierungsumfeldes dieser Vertragspartner Anspruch auf Ersatz der erhöhten Finanzierungskosten gegenüber der DVB. Für o. g. Leasingtransaktionen schätzt die DVB das Risiko einer Inanspruchnahme als gering ein, da keine Hinweise auf durch die DVB zu vertretende Vertragsstörungen vorliegen. 7.6.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen Aus langfristigen Miet-, Pacht- und Leasingverträgen sowie Dienstleistungsverträgen bestehen Verpflichtungen in Höhe von 25,6 Mio. EUR. Das Bestellobligo zum 31. Dezember 2023 beläuft sich auf 213,6 Mio. EUR insbesondere für Investitionen in die Infrastruktur und technische Anlagen. Hinzu kommen Verpflichtungen aus Strombezugsverträgen über 2.163,3 Mio. EUR. Diese betreffen Bezugsverpflichtungen für den Lieferzeitraum 2024 bis 2028. Die Verpflichtungen aus Gasbezugsverträgen betragen 1.425,2 Mio. EUR. Davon entfallen 940,6 Mio. EUR für die Jahre 2024 bis 2028 auf die SachsenEnergie und 484,6 Mio. EUR auf die DREWAG und betreffen insbesondere Verpflichtungen aus Erdgasbezugsverträgen mit und ohne Take-or-Pay-Klauseln. Die Höhe der Verpflichtungen wird durch die abgeschlossenen Verträge zum Bezug von Erdgas für Vertrieb und Eigenerzeugung für den Lieferzeitraum 2024 bis 2028 bestimmt. Für die Bewertung der Verpflichtungen, die aus den Verträgen resultieren, wurden die zum Stichtag prognostizierten Vertragspreise herange- zogen. Bei drei Unternehmen besteht eine Mitgliedschaft in der Zusatzversorgungskasse des Kommunalen Versorgungsverbandes Sachsen (ZVK). Im Jahr 2023 sind als Umlage 1,5 Mio. EUR sowie darauf entfallende Lohnsteuer in Höhe von 0,1 Mio. EUR gezahlt worden. Der Umlagesatz im Jahr 2023 betrug 1,6 %. Außerdem wurde durch den Arbeitgeber ein ZVK-Beitrag von 2,46 % der versicherungspflichtigen Entgelte entrichtet. Im Jahr 2023 entspricht dieser Betrag 2,3 Mio. EUR. Aus einem Pachtvertrag der NTD mit einer Laufzeit bis 2029 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen für Instandhaltungen in Höhe von 5,5 Mio. EUR. Mit Schreiben vom 17. Juni 2019 hat die EVD die Option zum Erwerb der von der Thüga Aktiengesellschaft, München, gehaltenen 10 % Anteile an der DREWAG ausgeübt. Damit erhöht sich der Beteiligungsansatz DREWAG bei der EVD mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2020 auf 100 %. Eine Einigung auf den zu entrichtenden Kaufpreis wurde im Geschäftsjahr 2023 erzielt. 7.6.3 Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten Sicherungsinstrumente zur Vermeidung von Zinsänderungsrisiken Zur Begrenzung von Zinsrisiken wurden Sicherungsgeschäfte in Form von Zinscaps und Zinsswaps abgeschlossen. Die Sicherungsbeziehungen der Zinsswaps werden in Bewertungseinheiten nach § 254 HGB abgebildet. Die Zinscaps weisen zum Bilanzstichtag einen Nominalwert von 25.000 TEUR und einen Marktwert von 124 TEUR auf. Der Buchwert der Caps beträgt 52 TEUR und ist in der Bilanzposition der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten erfasst. Im Bereich der Finanzierung wurde eine Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB gebildet. Bei dem Grundgeschäft handelt es sich um eine variabel verzinsliche Darlehensverbindlichkeit. Das aus ihr resultierende Zinsänderungsrisiko wird mit dafür geeigneten Zinstermingeschäften (Sicherungsinstrumenten) abgesichert. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wurde durch den Abgleich zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument gemessen, wobei vor allem Nominalbetrag, Laufzeit und der Referenzzinssatz die wesentlichen abzugleichenden Bedingungen darstellen. Aufgrund dieser Basiswertidentität und weiteren übereinstimmenden Bedingungen zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft gleichen sich zukünftige positive und negative Zahlungsströme von Grund- und Sicherungsgeschäft weitgehend aus. Sofern beispielsweise ein negativer Marktwert des Sicherungsgeschäfts gegeben ist, stehen den zukünftigen Aufwendungen aus diesem Geschäft ausgleichend zukünftige geringere Zinsaufwendungen aus dem Grundgeschäft gegenüber. Das durch die Bewertungseinheit in Form eines Portfolio Hedges gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag 20,0 Mio. EUR. Die Höhe der mit Bewertungseinheiten abgesicherten Risiken beträgt 360 TEUR. Das Zinsergebnis enthält Erträge und Aufwendungen aus der Ab- bzw. Aufzinsung von Rückstellungen (– 3,7 Mio. EUR, i. Vj. 10,1 Mio. EUR). Die Zinserträge enthalten 32 TEUR (i. Vj. 11 TEUR) und die Zinsaufwendungen enthalten 58 TEUR (i. Vj. 30 TEUR), welche nichtkonsolidierte verbundene Unternehmen betreffen. Avalprovisionen sind in Höhe von 0,4 Mio. EUR (i. Vj. 0,5 Mio. EUR) enthalten. Es erfolgte eine Saldierung der Zinserträge aus dem Deckungsvermögen mit den Zinsaufwendungen aus den zugehörigen Rückstellungen. Es ergaben sich periodenfremde Zinserträge in Höhe von 0,4 Mio. EUR (i. Vj. 0,4 Mio. EUR) und periodenfremde Zinsaufwendungen in Höhe von 0,3 Mio. EUR (i. Vj. 0,3 Mio. EUR). 7.6 Sonstige Angaben 7.6.1 Haftungsverhältnisse Die folgenden Haftungsverhältnisse bestehen im Wesentlichen unverändert zum Vorjahr fort. Die DREWAG haftet als Rechtsnachfolger der Dresden Gas GmbH gesamtschuldnerisch für die noch bestehenden, vor der Abspaltung begründeten Verbindlichkeiten bei der SachsenEnergie AG (verbundenes Unternehmen) in Höhe von insgesamt 1.898 TEUR (i. Vj. 1.905 TEUR). Die Haftung ist auf den Betrag beschränkt, den die Gläubiger erhalten hätten, wenn die Spaltung nicht durchgeführt worden wäre (§ 11 Abs. 1 SpTrUG). Zur Versorgung der Globalfoundries Dresden Module Two GmbH & Co. KG, Dresden, errichtete die DREWAG 1997 die Energieversorgungscenter Dresden-Wilschdorf GmbH & Co. KG (EVC KG). Die Hafteinlage in Höhe von 52 TEUR wurde in bar geleistet. Die DREWAG verpflichtete sich, 50 % der finanziellen Unterstützung für die EVC KG zu leisten, die erforderlich ist, damit die EVC KG ihren Verpflichtungen im Rahmen des Energieliefervertrages jederzeit nachkommen kann – bis zu einem maximalen Gesamtbetrag von 22,5 Mio. EUR. Zum 31. Dezember 2023 hatte die EVC KG keine offenen Verbindlichkeiten aus der Verpflichtung. Zur Versorgung der Globalfoundries Dresden Module One Limited Liability Company & Co. KG, Dresden, errichtete die DREWAG 2004 die Zweite Energieversorgungscenter Dresden-Wilschdorf GmbH & Co. KG (EVC II KG). Die DREWAG ist an der EVC II KG mit einer Hafteinlage in Höhe von 100 TEUR beteiligt. Die Mindesteinlage in Höhe von 100 TEUR wurde in bar geleistet. Die DREWAG verpflichtete sich, 50 % der finanziellen Unterstützung für die EVC II KG zu leisten, die erforderlich ist, damit die EVC II KG ihren Verpflichtungen im Rahmen des Energieliefervertrages jederzeit nachkommen kann. Diese Verpflichtung ist auf einen Gesamt7 Reichsmark/Goldmark betrag von 30 Mio. EUR begrenzt. Zum 31. Dezember 2023 hatte die EVC II KG keine offenen Verbindlichkeiten aus der Verpflichtung. Des Weiteren besteht eine Haftung für alle Verbindlichkeiten der Dresden Netz OHG, Dresden. Mit einer Inanspruchnahme aus diesen Haftungsverhältnissen wird gegenwärtig nicht gerechnet, da die Ertragsaussichten der genannten Gesellschaften bzw. die Fortführungsprognosen positiv sind. Ergebnisabführungsverträge zwischen den Konzerngesellschaften sind der Anteilsbesitzliste auf den Seiten 60 – 65 zu entnehmen. Im TWD-Konzern wurden Bürgschaften mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 18.400 TEUR ausgereicht und eine Patronatserklärung für 50 % der Verbindlichkeiten der Biomethan Zittau GmbH gegeben. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 valutiert das Darlehen mit 0,9 Mio. EUR (Vj. 1,2 Mio. EUR). Bisher wurden hieraus keine Ansprüche geltend gemacht und die wirtschaftliche Situation der Biomethan Zittau lässt diese derzeit auch nicht erwarten. Ein Teil des Grundvermögens des TWD-Konzerns ist mit Sicherungshypotheken in Höhe von 33 Mio. USD, zwei Grundstücke sind mit Sicherungshypotheken von insgesamt 45.900 RM/GM7 und ein Grundstück mit 0,3 Mio. EUR belastet. Mögliche finanzielle Verpflichtungen hieraus sind nicht bekannt. Für drei weitere Grundstücke bestehen Grundschulden im Zusammenhang mit erhaltenen Fördermitteln in Höhe von insgesamt 12,7 Mio. EUR. Im Rahmen des Konsortialvertrages mit der KBO vom 13. Dezember 2020 wurde zwischen EVD und KBO ein Put-Options-Vertrag geschlossen. Danach hat die KBO das Recht, der EVD ihre Aktien an der SachsenEnergie ganz oder zum Teil zum Kauf anzudienen. Wird die Put-Option bis zum 31. Dezember 2030 ausgeübt, beträgt der Kaufpreis 391,60 EUR je Aktie. Bei einem späteren Ausübungszeitpunkt bemisst sich der Kaufpreis nach dem Wert der Aktien, basierend auf dem anteiligen Unternehmenswert (objektivierter Ertragswert) der SachsenEnergie zum Ausübungsstichtag. Ein Haftungsrisiko wegen Altlasten kann für Verdachtsflächen, die sich nicht mehr im Eigentum der SachsenEnergie befinden (ehemalige Gaswerksstandorte), nicht ausgeschlossen werden. Es sind jedoch derzeit keine Ansprüche hierfür bekannt. Für die bekannten Ansprüche wurden Rückstellungen gebildet. Die DVB hat im Juli 1997 mit der Bank of America National Association eine Lease-in-Lease-out-Transaktion über 28 Niederflurgelenktriebwagen des Typs NGT 6 DD und 140 modernisierte Tatra-Straßenbahnfahrzeuge abgeschlos-

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